Thüringer Becken West: Startschuss zur Rebhuhn-Kettenzählung
01.09.2024
„Im Frühjahr haben wir die Anzahl der Brutpaare im Projektgebiet zwischen Gotha und Erfurt bestimmt. Wenn wir jetzt die flügge gewordenen Küken in den Ketten erfassen, können wir darüber ermitteln, wie viele Küken die Brutpaare durchschnittlich erfolgreich großgezogen haben. Das ist sehr wichtig für uns, um unsere Schutzmaßnahmen noch zielgerichteter anzupassen.“ Erläutert Katja Börner, Mitarbeiterin der Natura 2000-Station.
Während die scheuen Hühnervögel im Frühjahr über den lauten Ruf des balzenden Rebhahns verortet werden können, muss man sich jetzt auf seine Augen verlassen. Die Rebhuhnketten können auf den bereits abgeernteten Feldern insbesondere in den frühen Morgenstunden oder in der Abenddämmerung gut beobachtet werden. Dabei gehen ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, darunter auch viele Jägerinnen und Jäger, gezielt mit Ferngläsern auf die Suche. Die gesichteten Ketten und die Anzahl der Jung- und Altvögel werden der Natura 2000-Station Gotha/Ilm-Kreis durchgegeben.
„Seit 2022 organisieren wir das Rebhuhn-Monitoring im Projektgebiet und seit 2023 gehen wir gezielt auf Landwirtinnen und Landwirte zu, um mit ihnen gemeinsam Brutflächen für das Rebhuhn anzulegen und den Brutpaaren bei der Aufzucht der Jungen unter die Flügel zu greifen“ so Katja Börner weiter.
Das Rebhuhn, ein bodenlebender Hühnervogel, kommt in der offenen Agrarlandschaft vor und war als sogenannter Kulturfolger lange Zeit einer der häufigsten Vögel unserer Kulturlandschaft. Heute hingegen schätzt man den Bestand in Deutschland nur noch auf 21.000-37.000 Brutpaare. Europaweit sind seine Bestände seit 1980 um 92 % zurückgegangen.
Die übergeordneten Ziele des Projektes „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern“ sind die Erhöhung der Rebhuhnbestände auf das Niveau langfristig gesicherter Populationen sowie die Förderung der Artenvielfalt von Agrarlandschaften durch die Aufwertung des Lebensraums.
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