Rebhuhn retten - Vielfalt fördern!
Der Dachverband Deutscher Avifaunisten e.V. (DDA), der Deutsche Verband für Landschaftspflege e.V. (DVL) und die Abteilung Naturschutzbiologie der Georg-August-Universität Göttingen haben sich in einem zweijährigen Verbundprojekt zusammengeschlossen, um das Rebhuhn zu retten und gleichzeitig die Vielfalt in der Agrarlandschaft zu fördern. Das im Bundesprogramm für Biologische Vielfalt durchgeführte Projekt schafft die Voraussetzungen und den fachlichen Unterbau zum geplanten sechsjährigen Folgeprojekt ab 2023.
Ziele des Projekts
Die übergeordneten Ziele des Verbundprojektes "Rebhuhn retten - Vielfalt fördern" im Bundesprogramm Biologische Vielfalt sind eine signifikante und dauerhafte Erhöhung des Rebhuhnbestands auf dem Niveau sich selbst tragender Populationen und ein Anstieg in der Artenvielfalt und Siedlungsdichte von ausgewählten Zielarten. Dazu sollen in enger Einbindung lokaler Akteure geeigneter Projektgebiete in unterschiedlichen Naturräumen Deutschlands durch ein Bewerbungsverfahren ausgewählt und für die Maßnahmenumsetzung im Folgeprojekt vorbereitet werden.
Hervorragendes Beispiel

Die UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen wertet das Projekt als «Hervorragendes Beispiel». Die Vereinten Nationen haben die Jahre 2021 bis 2030 zur UN-Dekade zur Widerherstellung von Ökosystemen erklärt. Um die Lebensgrundlagen der Menschen zu verbessern, dem Klimawandel entgegenzuwirken und den Verlust der biologischen Vielfalt aufzuhalten sind intakte Ökosysteme eine zentrale Voraussetzung. Daher rufen die Vereinten Nationen dazu auf, die fortschreitende Verschlechterung und Zerstörung von Ökosystemen überall auf der Welt zu stoppen und degradierte Ökosysteme wiederherzustellen. „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!“ bemüht sich um die Rettung des Rebhuhns und gleichzeitig um die Förderung der Vielfalt in der Agrarlandschaft – ein „Hervorragendes Beispiel“.
Kurzbeschreibung
Wissenschaftliche Untersuchungen, unter anderem der Universität Göttingen, zeigen, dass sich Schutzmaßnahmen für das Rebhuhn auf zahlreiche Tierarten der Agrarlandschaft positiv auswirken ‒ zum Beispiel auf blütenbesuchende Insekten, Niederwild und weitere Agrarvögel. Somit ist das Rebhuhn eine Leitart für den gesamten Lebensraum „Agrarlandschaft“. Maßnahmen, die dem Rebhuhn nutzen, können demnach einen wichtigen Beitrag zur Wiederherstellung und Erhalt der Artenvielfalt in den Agrarlandschaften Deutschlands leisten.
Das zweijährige Verbundprojekt konzentriert sich auf die Analyse des verfügbaren Wissens zum Rebhuhnschutz und eine bundesweite Vernetzung aller relevanten Akteure. Auf dieser Grundlage sollen potenzielle Projektgebiete mittels eines Bewerbungsverfahrens ausgewählt und lokale Akteure als künftige Projektpartner hinsichtlich der Vorbereitung und Schaffung bestmöglicher Rahmenbedingungen für die Maßnahmenumsetzung geschult werden. Das im Projekt gesammelte Wissen wird den lokalen Akteuren über Workshops zur Verfügung gestellt. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Thema Flächenakquise.
Ausblick: Anschließend an dieses Projekt sollen in einem Folgeprojekt Maßnahmen zum Rebhuhnschutz – optimiert für den Schutz der Insektenfauna - in den ausgewählten Projektgebieten durch die lokalen Partner umgesetzt werden. Die Erfolgskontrolle wird durch ein Monitoring der Rebhuhnbestände erfolgen.