Wer greift da dem Rebhuhn

unter die Flügel − wie und warum?

Rebhuhn retten - Vielfalt fördern!

Der Dachverband Deutscher Avifaunisten e.V. (DDA), der Deutsche Verband für Landschaftspflege e.V. (DVL) und die Abteilung Naturschutzbiologie der Georg-August-Universität Göttingen haben sich mit 12 weiteren Projektpartnern aus acht Bundesländern in einem sechsjährigen Verbundprojekt zusammengeschlossen, um das Rebhuhn zu retten und gleichzeitig die Vielfalt in der Agrarlandschaft zu fördern.

Ziele des Projekts

Das übergeordnete Ziel des Verbundprojektes "Rebhuhn retten - Vielfalt fördern!" im Bundesprogramm Biologische Vielfalt ist eine Erhöhung der Rebhuhnbestände auf das Niveau langfristig gesicherter Populationen und Förderung der Artenvielfalt von Agrarlandschaften durch die Aufwertung des Lebensraums.

Die konkreten Projektziele sind:

  • Umsetzung von geeigneten Rebhuhnschutzmaßnahmen in zehn Projektgebieten, um einen Anstieg der Rebhuhndichte hin zu langfristig gesicherten Populationen zu bewirken
  • Etablierung eines kontinuierlichen Monitorings der Rebhuhnbestände mit ehrenamtlicher Beteiligung, sowohl in den Projektgebieten als auch möglichst repräsentativ in ganz Deutschland 
  • Schaffung von Aufmerksamkeit für die Themenfelder Rebhuhnschutz und Schutz der Biodiversität in der Agrarlandschaft bei allen relevanten Interessengruppen und der allgemeinen Öffentlichkeit
  • Professionalisierung von relevanten Akteur*innen aus Landwirtschaft, Jägerschaft, Naturschutz und Verwaltung durch Vernetzung und gezielten Wissenstransfer
  • Optimierung der Förderbedingungen innerhalb der Agrarpolitik auf unterschiedlichen Ebenen - lokal bis EU - im Sinne des Rebhuhn- und Feldvogelschutzes
  • Dokumentation der Mitnahmeeffekte umgesetzter Rebhuhnschutz-maßnahmen auf Brutvögel der Agrarlandschaft und Nachtfalter
  • Prognose der nötigen Maßnahmenumsetzung, um deutschlandweit einen günstigen Erhaltungszustand für das Rebhuhn zu erreichen

Um den Projekterfolg messen zu können und Empfehlungen für praktischen Naturschutz in den Agrarlandschaften Deutschlands geben zu können, wird das gesamte Verbundprojekt durch eine, auf die Projektziele abgestimmte, Evaluation begleitet.

Kurzbeschreibung

Ab 2023 werden in zehn Projektgebieten großflächig Maßnahmen für den Rebhuhnschutz umgesetzt. Die Projektgebiete sind auf acht Bundesländer verteilt und decken unterschiedliche Naturräume ab. Hierbei kann die gesamte Bandbreite an wirksamen Maßnahmen von den Akteur*innen in den einzelnen Projektgebieten ausgeschöpft werden. Lediglich das Aussetzen von Rebhühnern ist ausgeschlossen. Es können regional unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt werden, um gebietsspezifische Eigenheiten zu berücksichtigen. Ein besonderer Fokus liegt in jedem der Gebiete auf der Verbesserung des Angebots an Bruthabitaten. Die geplanten Maßnahmen sollen so ausgestaltet sein, dass sie nicht nur dem Rebhuhn einen geeigneten Lebensraum bieten, sondern sich auch positiv auf die gesamte Artenvielfalt der Agrarlandschaft auswirken. Besonders eignen sich dafür mehrjährige Blüh- und Bracheflächen, welche bereits zur Zeit der Auswahl des Brutplatzes (März/April) einen genügend hohen Vegetationsbestand aufweisen und bis zum Selbstständigwerden der Küken (Mitte August) ungestört bleiben.

Durch ein begleitendes Monitoring wird die Entwicklung der lokalen Rebhuhnbestände und weiterer Feldvogelarten beobachtet und die Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen beurteilt. Ein wesentliches Element der Umsetzung ist die Einbeziehung, Beratung und Begleitung der Landwirt*innen, Jäger*innen und Naturschützer*innen vor Ort. Nur gemeinsam ist effektiver Rebhuhnschutz möglich.