Thüringer Becken West: Rebhuhnzählung im Landkreis Gotha - Rebhuhndichte zum Vorjahr leicht gestiegen
28.07.2024
Zur Balzzeit der Rebhühner hat die Natura 2000-Station Gotha/Ilm-Kreis im Projekt „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!“ zusammen mit 28 ehren-amtlichen Helfern und Helferinnen dieses Jahr 106 Routen im nordöstlichen Landkreis Gotha, im nördlichen Teil des Ilm-Kreises sowie im westlichen Randgebiet der Stadt Erfurt kartiert. Die Rou-ten, je 1,5 Kilometer lange Feldwege in der Agrarlandschaft, werden zur Kartierung in der abend-lichen Dämmerung abgelaufen. Dabei wird alle 200 Meter der Balzruf des Rebhahns über einen Lautsprecher abgespielt und alle gehörten oder gesichteten Rebhühner werden gezählt. Doch nicht auf jeder Route konnten Rebhühner beobachtet werden. Während auf 54 Routen Rebhüh-ner zu sehen und/oder zu hören waren, wurden auf den restlichen keine Rebhühner vorgefun-den.
Auch wenn bei dieser Kartiermethode nicht alle Rebhühner im Gebiet erfasst werden können, kann die Rebhuhndichte für das Gebiet berechnet werden. Mit 1,36 Rebhühnern pro 100 Hektar Agrarlandschaft hat sich der Bestand im Vergleich zum Vorjahr mit 0,97 Rebhühnern pro 100 Hektar zwar schon gesteigert, allerdings lässt dieser Wert noch lange nicht aufatmen. Seit 1980 sind die Rebhuhnbestände in Deutschland um rund 85 Prozent zurückgegangen. Um weitere Verluste zu vermeiden und wieder eine stabile Population im Gebiet zu erreichen, ist es entschei-dend, den Rebhühnern das Aufziehen der Küken zu ermöglichen und daher für genügend De-ckung und Nahrung in Form vieler Insekten in der Agrarlandschaft zu sorgen. In dem Projekt „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!“ werden von der Natura 2000-Station Gotha/Ilm-Kreis jährli-che Bestandsaufnahmen gemacht und Maßnahmen zur Verbesserung des Lebensraums der sel-tenen Feldvögel umgesetzt.
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„Die Ergebnisse der Kartierung sind besonders wichtig, denn nach deren Ergebnissen richten sich die Maßnahmenschwerpunkte“ so Katja Börner von der Natura 2000-Station Gotha/Ilm-Kreis. Wo Rebhühner noch vorkommen, sollen gezielt Schutzmaßnahmen wie Blühstreifen oder Brachen angelegt werden, um den Rebhühnern das sichere Brüten und die Aufzucht der Küken zu erleichtern. Die ersten Rebhuhnküken sind jetzt schon auf den Beinen, andere warten noch gespannt auf ihr Schlüpfen. Wie viele Rebhuhnpaare erfolgreich ihren Nachwuchs großziehen werden, wird man erst im Herbst abschätzen können, wenn die Familienverbände in Gruppen einfacher zu beobachten sind.
Die Natura 2000-Station ist weiterhin auf der Suche nach ehrenamtlich Helfenden für die Kartie-rung 2025. Interessierte dürfen sich gerne bei Katja Börner unter boerner@nfga.de melden.
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