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Thüringer Becken West: Mehr Rebhühner in der Region

30.05.2025

Gotha/Ilm-Kreis - Beim diesjährigen Rebhuhnmonitoring im Rahmen des Pro-jekts „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!“ wurden 127 Rebhühner gezählt. Die Zählung wurde im Frühjahr 2025 bereits zum vierten Mal in Folge durchgeführt – mit einem erfreulichen Ergebnis: Die Zahlen lassen auf eine positive Entwicklung der Bestände schließen. 32 Ehrenamtliche unterstützten die Erhebung tatkräftig. Auf insgesamt 92 festgelegten Routen im rund 300 km2 großen Zählgebiet lauschten sie gezielt dem typischen Ruf des Feldvogels.

Rebhühner brauchen strukturreiche Lebensräume

Das Rebhuhn ist auf offene, strukturreiche Landschaften angewiesen. Geeigneter Lebensraum wird zunehmend knapp. Umso wichtiger ist es, gezielt Lebensräume zu schaffen und zu erhalten. „Wir arbeiten eng mit Landwirtinnen und Landwirten zusammen, um den Lebensraum für das Rebhuhn zu verbessern und die Art langfristig in unserer Region zu erhalten“, sagt Katja Börner von der Natura 2000-Station Gotha/Ilm-Kreis. „Blühstreifen, Brachen und extensiv bewirtschaftete Flächen bieten den Vögeln Deckung, Nahrung – und vor allem sichere Brutplätze.“

Brutzeit von April bis Juli – Störungen vermeiden

Besonders sensibel ist die Brutzeit des Rebhuhns zwischen April und Juli. In dieser Phase brütet das Tier am Boden und ist daher stark gefährdet. Frühes Mähen, aber auch andere Störungen in der Landschaft wirken sich negativ aus. „Die Mahd zur Brutzeit zählt neben natürlichen Feinden zu den größten Gefahren für Rebhühner. So werden Nester zerstört und Jungtiere getötet“, erklärt Katja Börner. Hinzu kommt: Die Küken sind auf insektenreiche Flächen angewiesen. Ein Mangel an geeigneten Insektenlebensräumen erschwert die Aufzucht zusätzlich.

Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft als Schlüssel

Um dem Rückgang der Art entgegenzuwirken, setzt das Projekt auf enge Kooperation mit der Landwirtschaft. Gemeinsam werden rebhuhnfreundliche Maßnahmen wie spätere Mahdtermine, das Anlegen von Blühstreifen oder das Belassen von Brachflächen umgesetzt. Davon profitieren nicht nur Rebhühner, sondern auch viele andere Tier- und Pflanzenarten.

Appell an Bevölkerung und Hundebesitzer*innen

Die Natura 2000-Station bittet auch die Bevölkerung um Mithilfe: „Bitte zeigen Sie Verständnis für ungemähte Wiesen oder Blühflächen – sie sind keine ‚vergessenen‘ Flächen, sondern wichtige Rückzugsräume für Tiere in unserer Kulturlandschaft“, so Börner. „Auch Hunde sollten in der Feldflur während der Brutzeit angeleint werden, um brütende Vögel nicht zu stören.“

Mit Engagement, Rücksicht und gezielten Schutzmaßnahmen besteht eine echte Chance, das Rebhuhn als Teil unserer Kulturlandschaft zu bewahren.

 

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