Thüringer Becken West: Mehr Rebhühner in der Region
30.05.2025
Rebhühner brauchen strukturreiche Lebensräume
Das Rebhuhn ist auf offene, strukturreiche Landschaften angewiesen. Geeigneter Lebensraum wird zunehmend knapp. Umso wichtiger ist es, gezielt Lebensräume zu schaffen und zu erhalten. „Wir arbeiten eng mit Landwirtinnen und Landwirten zusammen, um den Lebensraum für das Rebhuhn zu verbessern und die Art langfristig in unserer Region zu erhalten“, sagt Katja Börner von der Natura 2000-Station Gotha/Ilm-Kreis. „Blühstreifen, Brachen und extensiv bewirtschaftete Flächen bieten den Vögeln Deckung, Nahrung – und vor allem sichere Brutplätze.“
Brutzeit von April bis Juli – Störungen vermeiden
Besonders sensibel ist die Brutzeit des Rebhuhns zwischen April und Juli. In dieser Phase brütet das Tier am Boden und ist daher stark gefährdet. Frühes Mähen, aber auch andere Störungen in der Landschaft wirken sich negativ aus. „Die Mahd zur Brutzeit zählt neben natürlichen Feinden zu den größten Gefahren für Rebhühner. So werden Nester zerstört und Jungtiere getötet“, erklärt Katja Börner. Hinzu kommt: Die Küken sind auf insektenreiche Flächen angewiesen. Ein Mangel an geeigneten Insektenlebensräumen erschwert die Aufzucht zusätzlich.
Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft als Schlüssel
Um dem Rückgang der Art entgegenzuwirken, setzt das Projekt auf enge Kooperation mit der Landwirtschaft. Gemeinsam werden rebhuhnfreundliche Maßnahmen wie spätere Mahdtermine, das Anlegen von Blühstreifen oder das Belassen von Brachflächen umgesetzt. Davon profitieren nicht nur Rebhühner, sondern auch viele andere Tier- und Pflanzenarten.
Appell an Bevölkerung und Hundebesitzer*innen
Die Natura 2000-Station bittet auch die Bevölkerung um Mithilfe: „Bitte zeigen Sie Verständnis für ungemähte Wiesen oder Blühflächen – sie sind keine ‚vergessenen‘ Flächen, sondern wichtige Rückzugsräume für Tiere in unserer Kulturlandschaft“, so Börner. „Auch Hunde sollten in der Feldflur während der Brutzeit angeleint werden, um brütende Vögel nicht zu stören.“
Mit Engagement, Rücksicht und gezielten Schutzmaßnahmen besteht eine echte Chance, das Rebhuhn als Teil unserer Kulturlandschaft zu bewahren.
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