Thüringer Becken Ost: Aktiv werden für den Artenschutz. Freiwillige für die Erfassung von Rebhühnern gesucht.
22.08.2024
Während die vergangenen Sommermonate für die Rebhühner die Zeit der Brut und Jungenauf-zucht waren, schließen sie sich mit Beginn des Herbstes in Gruppen, sogenannten Ketten, zusammen. Bis ins nächste Frühjahr verbleiben sie in diesen Verbänden, die ganz unterschiedlich zusammengesetzt sein können: Neben der klassischen Kette aus zwei Altvögeln und ihren Jung-tieren können sich beispielsweise mehrere Paare mit Jungvögeln zusammenschließen oder auch Paare ganz ohne Jungtiere.
Nun gilt es, die Zusammensetzung dieser Ketten zu erkennen. Dabei ist vor allem der Nachwuchs im Fokus, um den Bruterfolg der Sommermonate und somit die Entwicklung der Rebhuhnbestände abschätzen zu können.
Die Kettenzählung findet von September bis Anfang Oktober statt. Zum einen sind in diesem Zeitraum die meisten Tiere pro Kette zu beobachten, zum anderen ist die Unterscheidung in Jung- und Altvögel noch möglich und die landwirtschaftlichen Flächen sind nach der Ernte gut einsehbar.
Die Erfassung kann überall in der Feldflur erfolgen. Ratsam sind Begehungen im Zeitraum der Morgen- und Abenddämmerung, da die Tiere während der Nahrungsaufnahme besonders aktiv und leicht zu finden sind. Die Sichtverhältnisse sollten möglichst eine Differenzierung in Jung- und Alttiere hergeben, sodass geeignete Wetterbedingungen und ausreichend Tageslicht Grundvoraussetzung sind.
Als Hilfsmittel eignen sich Fernglas und gegebenenfalls Kamera, um bei Schwierigkeiten die Unterscheidung nach Altersklassen im Nachhinein vornehmen zu können. Auch das Merkblatt „Empfehlungen zur Erfassung von Rebhuhnketten“, mit weiterführenden Informationen und Merkmalen der Jung- und Alttiere, kann hilfreich sein.
Soweit es die Gegebenheiten zulassen, ist ein langsames Umrunden von Feldern zu Fuß, mit dem Rad oder Auto empfehlenswert, mit Zwischenstopps für die Kontrolle mit dem Fernglas. Schließlich halten sich die Tiere bevorzugt in Grenzbereichen zwischen Feldern sowie Feldrainen, Heckenrändern, potenziellen Staubbadestellen und ähnlichen Strukturen auf.
Wenn Sie eine Rebhuhnkette sichten und die Anzahl an Jung- und Altvögeln bestimmt haben, können Sie diese Informationen auf verschiedene Weise festhalten. Besteht bereits ein Ornitho-Account, können Sie die Eingabe direkt über die NaturaList-App oder über die Ornitho-Website vornehmen. Alternativ können Sie die Beobachtungen auch an untenstehenden Kontakt melden. Die Unterscheidung hat nicht geklappt? Kein Problem! Auch die Anzahl aller Tiere stellt eine wichtige Information dar. Bleiben Sie also aufmerksam bei Ihrer nächsten Runde durch die Feldflur und helfen Sie mit, den Charaktervogel unserer Agrarlandschaft zu erfassen.
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Rebhühner. Foto: C. Gelpke