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Dümmerregion: Mehrjährige Wildpflanzen als Alternative zu Mais

15.01.2025

Hüde, 15. Januar 2025 – Am 30. Januar findet im Bürgerhaus Dielingen eine Informationsveranstaltung zu Wildpflanzenmischungen, die zur Erzeugung von Biogas geeignet sind und mehr Vielfalt in die Agrarlandschaft bringen, statt.

Mittlerweile wird ein großer Teil des in unserer Region angebauten Maises zur Erzeugung von Biogas genutzt. Da Biogasanlagen im Gegensatz zu Photovoltaik und Windkraftanlagen kontinuierlich Strom und zum Teil auch nutzbare Wärme liefern, sind sie eine sinnvolle Ergänzung im Mix der erneuerbaren Energien. Ein hoher Maisanteil in der Landschaft ist jedoch für die Artenvielfalt nicht förderlich, wenngleich Mais auch durchaus positive Eigenschaften hat. So bietet er aufgrund der späten Ernte lange Deckung, ist für größere Tiere durch die weiten Abstände zwischen den Pflanzen deutlich besser nutzbar als sehr dichte Getreidebestände und bietet mit seinen Ernteresten eine beliebte Nahrung für Kraniche, Gänse und andere Wildtiere.

Seit einigen Jahren gibt es nun Mischungen aus Wildpflanzen, die ebenfalls für die Erzeugung von Biogas geeignet sind und die gegenüber dem Anbau von Mais einige Vorteile besitzen. Die Mischungen bestehen größtenteils aus Wildstauden, die trotz hoher erlaubter Düngermengen durch ihr langes Wachstum dafür sorgen, dass kaum Nährstoffe in das Grundwasser ausgetragen werden. Da die Mischungen nach der Einsaat fünf und mehr Jahre ohne Bodenbearbeitung genutzt werden können, verbessert sich die Bodenstruktur deutlich. Staunässe wird reduziert und gleichzeitig die Bodenfeuchte im Sommer länger gehalten, die Humusbilanz ist positiv und Erosion wird verhindert. Die enthaltenen Blütenpflanzen sind attraktiv für Insekten und werten das Landschaftsbild auf. Durch die fehlende Bodenbearbeitung sind die Flächen stets begrünt und bieten Nahrung und Deckung für das Rebhuhn und zahlreiche andere Wildtiere.

Die Wildpflanzenmischungen haben in normalen Jahren einen geringeren Gasertrag als Mais. Deshalb gibt es Fördergelder, die die Mischungen wirtschaftlich konkurrenzfähig machen. In sehr trockenen oder nassen Jahren können die Mischungen sogar höhere Gaserträge liefern als
Mais. Gerade für schwierige Standorte sind die Wildpflanzen somit eine attraktive Anbauvariante.

Um die Nutzung dieser Wildpflanzenmischungen in der Dümmerregion zu fördern, bieten die Natur- und Umweltschutzvereinigung Dümmer e.V. (NUVD) und die Stiftung Westfälische Kulturlandschaft als Kooperationspartner im Verbundprojekt „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!“ eine Infoveranstaltung an. Diese richtet sich an Betreiberinnen und Betreiber von Biogasanlagen, Landwirtinnen und Landwirte, Flächeneigentümerinnen und -eigentümer, die ihre Flächen landwirtschaftlich verpachten, Jägerinnen und Jäger und alle Naturinteressierten. Richard Schulte aus Delbrück und Ulrich Steinkamp aus Melle werden ihre Erfahrungen und Wirtschaft-lichkeitsdaten aus mehrjähriger Anbaupraxis präsentieren.

Die Veranstaltung findet am 30. Januar 2025 ab 19 Uhr im Bürgerhaus Dielingen, Koppelweg 3, 32351 Stemwede-Dielingen, statt. Die Teilnahme ist kostenlos und die Getränke sind frei.

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